26.02.2011
Prima Center Berlin

Gottes lockerung
also sprach gott wieder einmal zu jemand:
niemand von euch 
wird je 
rein
 sein,
oder werden…

  1. Gottes Lockerung Bloodyblackredrabbits 2:23

das blut der geburt,
der schrei des lebens,
das leiden und der schmerz 
zu sein,
werden nie aufhören
und stets von neuem,
euch beschmutzen…

gott öffnete seine augen,
um zu sehen zu wem er soeben gesprochen hatte:
ich sandte euch den traum von reinheit,
sinnhaftigkeit,
glauben,
gottesfurcht,
um nicht im chaos zu versinken,
sobald sich neue fäuste erheben
und aufs neue errichten,
was andre zerstören werden…

gott seufzte und eine träne verließ sein rechtes auge.
sie fiel hinab, spiralenartig,
den kräften der erdanziehung trotzend.
um sie herum sammelten sich die winde.
als sie schließlich auf die erde traf,
wurde die träne begleitet von blitz und donner
und tosendem peitschen der wasser,
die aus den wolken fielen.

gott weint viel in letzter zeit.
denkt er doch, er sei längst uberwunden.
durch die vernunft,
die er den menschen als ziel gesetzt hatte:
wahr ist nur das licht
das uns scheinen lässt.
der schatten
wird letztes refugium sein…

gott kann mit nur einer geballten faust der ganzen welt ein ende setzen.
er tut es nicht, weil es keinen sinn macht, eigenes werk zu vernichten.
mit wie viel verwunderung mag er beobachten,
wie in seinem namen
die welt untertänigst zugrunde gerichtet wird
von den „auserwählten“
und gottesfürchtigen,
die mit ihrem gold und ihrer moral,
sich das recht nehmen –
leid zu bringen…

(wieder verläßt eine träne sein rechtes auge…)

gott fühlt sich nicht überwunden,
er fühlt sich vergessen…
ab und zu verläßt eine träne sein rechtes auge.
alle tausend jahre sind es zwei tränen aus beiden augen…

Mist
und wenn chaos all dem folgen sollte nicht die angst antrieb sein jeglichen handelns.
 panisch gleich im heute für viele und nur wenigen bestimmt beider seiten
des spiegels herr zu sein…
so klein im all gemeinen scheint der mensch in seinem licht.
 er trifft sich mit den seinen und führt der fremde gericht.
 er sorgt sich um des geistes wohle und
sucht wie der specht nur das hohle…
es scheint so weit der mensch noch nie genesen sei.
von seinem durste nach dem blute der opfer, 
die er den göttern seit je her zu opfern gedenkt
und mit den tränen das leiden ertränkt…
und was bedeutet sprache, wenn nur der starke spricht?
die wissenschaft seit aufklärung mit glauben bricht?
fortschritt nur das stampfen der stiefel ist?
 der mehrwert ergibt sich aus dem mist!

lichtschalter
wir suchen es nicht aus, in welches nest uns der kuckuck legt.
wer glaubt noch an den storch und roten weihnachtsmann?
wir sind um zu sein im irgendwo, irgendwie verloren; fern
uns ein licht scheint zum antrieb, endlich aus dem dunkel zu treten.
ist es nur eine wiederkehr ins ewig neue jungfräuliche bewußtsein,
das mit dem lichtfunken leben in den toten körper bringt,
oder legt diesmal gewissheit voraussetzungen für erkenntnis,
diesen kreislauf des leidens zu verlassen mit dem licht…

alles fleisch
mit sinn und verstand
wird der magen nicht satt.
wenn zauber nicht wirkt,
 kein tausch sich ergibt,
arbeit und handeln versagen,
 damit täglich brot sei zur hand.
dann schreit das elend bis zum himmel.
wie weit weg von hier
 straft immer noch der mensch
den menschen mit armut und hunger.

o-kult
der boden haftet schon lang nicht mehr unter den füssen,
noch nie zuvor schien der weite himmel so hell und nah.
die macht ist gesichert. 
seit tausenden von jahren
bewahrt von nur wenigen händen,
 um ihrer jungfräulichkeit zu huldigen, 
als auserwählte und herren
 über die massen willenloser menschenkörper, 
die ihre energie verschwenden
und sich dem profitspiel selbst ernannter götter unterordnen.
die sonne brennt weiter mit all ihren gesichtern 
und spendet das licht für leben auf erden
seit dem allerersten tag.
die zeit ist nur eine strecke,
das schwingen eines klanges,
der bis in die unendlichkeit reicht.
 wie weit noch folgen werden die gedanken,
 die gefangen sind in einem geist?
die engel tragen nun flügel aus stahl
und fliegen mit lautem getöse
über den köpfen der leidenden,
 damit die angst sie zum glauben treibt.
es sind nur rahmen und riesige käfige, 
raffinierte trugwelten und illusionen 
für die geistigen bedürfnisse
in einer materiellen welt.

hasenmaria
die schwangerschaft empfand maria als eine zeit der völlegefühle, die ersten wehen erschienen als heftigste blähungen und die erste geburt erfüllte sie wie der beste schiss ihres lebens. sicher ist nur eins. es ist aus ihrem bauch gekommen, hat nicht geschrien, vielmehr ertönte marias heiserer schrei, als sie das letzte stück aus ihrem körper gepresst hatte.
sie brauchte eine weile um sich aufzurappen und ans bettende zu schauen, wo ein blutiger klumpen hackfleisch lag. die hysterie brachte ihr eine ohnmacht aus der sie erst wieder erwachte, nachdem vier hasen den klumpen an sich gerissen hatten und jegliche spuren beseitigt worden sind.
vier hasen stehen hinter einem tisch mit weisser decke, auf der ein klumpen gehacktes liegt…

 

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